Bleibt der ärgerliche Verknüpfungs-Trick mit dem Neckarbrücken-Projekt!
In letzter Zeit kamen wiederholt Bürger-Anfragen, auch im Gemeinderat, warum es denn dort nach ersten Rodungs- und Rückschnittarbeiten entlang der Mannheimer Straße (L 637) nicht zügig weiter gehe.
Inzwischen aber macht der Radweg-Ausbau sichtlich Fortschritte.
Zwischen Bundesbahn-Unterführung und „Wabco“-Zufahrt wurde die Böschung senkrecht gekappt, um den dort bislang sehr schmalen Teerstreifen zu einem echten, sicheren Fahrradweg zu verbreitern. Und der Abschnitt von Einmündung des Autobahnzubringers (Friedrichsfelder Landstraße) bis Ortseingang Seckenheim ist zurzeit ja einseitig gesperrt.
Dort geht es weiter mit der Erneuerung der Fahrbahn, die zudem nach rechts Richtung RNV-Bahngleise verlegt wird. Das gibt links Platz für den da noch gänzlich fehlenden Radweg. Der wird dann an der „Lämmertränke“ in Seckenheim, gleich links beim ersten Haus an den längst bestehenden Radweg anknüpfen.
So weit so gut.
Ärgerlich ist nur, dass der Radweg vom Regierungspräsidium als faktischer Einstieg ins umstrittene Projekt L 597 (neu) mit der Brücken-Trasse ganz nah an Neckarhausen deklariert wird. Dadurch konnte sich die Behörde vor der aufwendigen Planfeststellungs-Verlängerung des Süd-Abschnitts drücken. Und das, obwohl der Radweg mit der geplanten Trasse durch die Feldflur überhaupt nichts zu tun hat.
Er kreuzt lediglich die Einmündung am früheren Stromhaus, und da diese Querung gleich entsprechend der L 597er-Pläne gestaltet wird, stellt ihn das RP kurzerhand als Baubeginn der Zufahrtstrasse zur Brücke hin.
Gegen die hat unsere Gemeinde bekanntlich dieses Jahr – nach dem zweifelhaften Verlängerungs-Bescheid für den Nordabschnitt - den Klageweg eingeschlagen.
Wir haben es hier schon mal moniert, wollen es aber nochmal unterstreichen:
Es ist wirklich alles andere als vertrauensbildend, wenn von staatlicher Seite eine lang geforderte Infrastruktur-Maßnahme wie der Radweg-Lückenschluss als Schachzug genutzt wird für eine ganz anderes, höchst umstrittenes Projekt. Zudem stammen die L 597 (neu)-Pläne noch aus den „guten alten“ Auto-Jahrzehnten, in denen – so auch im Ballungsraum Rhein-Neckar – eine Schnellstraße nach der anderen gebaut wurde, was die Blech-Lawinen immer nur noch größer werden ließ.
Das macht den Vernüpfungs-Kniff noch unverschämter.
Geht doch der neue Radweg nicht nur topografisch, sondern auch verkehrspolitisch in eine ganz andere, vernünftigere Richtung. Übrigens ist auf dem neu asphaltierten Abschnitt unter der Bahnbrücke hindurch auf ganzer Länge Überholverbot und zurzeit wegen der Radwegarbeiten Tempo 30. Da wird die Diskrepanz zum Tempo 70 über die „Stahlkreuzung“, das ja Kreis-Straßenbehörde, Bürgermeister Marsch und Bauamt trotz der vielen Unfälle (einer davon tödlich) nicht auf Tempo 50 herab stufen wollen, noch eklatanter.
Aber auch da sehen wir nach vorne… (SKV)