Landauf landab steigen die Menschen wieder aufs Fahrrad, gerade in den städtischen Räumen und erst recht in der Ebene. Kein Wunder, denn erstens ist es gesund, zweitens braucht es keinen Sprit, macht keinen Krach, verpestet nicht die Luft...

und rechnet man all die Staus, Parkplatzsuche und die Laufwege vom und zum Auto mit ein, schneidet das Rad im zeitlichen Vergleich nicht schlecht ab. Auf Kurzstrecken im Ort erst recht.

Das gilt natürlich auch für unsere Gemeinde.
Jeder PKW, der für innerörtliche Wege stehen gelassen wird – für den Weg zum Bäcker oder zur Bank, zur Vereins- oder Ratssitzung oder für den „Taxi-Transport“ zur Schule, Kindergarten oder Kita - entlastet das direkte Lebensumfeld von uns Allen vom immer dichteren und nervigeren Autoverkehr. Doch dafür bedarf es auch einer guten Fahrrad-Infrastruktur, und diesbezüglich liegt bei uns noch Vieles im Argen, ist unausgereift, inkonsequent oder fehlt noch ganz.

Die Städte Mannheim und Heidelberg weisen da mit ihren Radverkehr-Förderprogrammen den Weg. Und so ist es erfreulich, dass nun auch bei uns in den vergangenen Wochen und Monaten aus drei von vier Ratsfraktionen entsprechende Impulse kamen. So hat die OGL die Verbreiterung des Edinger Neckarwegs auf den Abschnitten beantragt, wo jetzt noch Radfahren verboten ist. Unsere UBL-Fraktion hat ja durch jahrelanges Bohren den Radweg-Lückenschluss an der Mannheimer Straße zwischen „Stromhäuschen“ und Seckenheim buchstäblich auf den Weg gebracht.

Auch wenn das Regierungspräsidium eben diese nun angekündigte Ergänzung dazu nutzt, den Nordabschnitt des umstrittenen Neckarbrückenprojekts als begonnen zu erklären – und sich dadurch die Verlängerung der Planfeststellung spart. In Wirklichkeit wird der Radweg die L 597 (neu) ja nur kreuzen.
Doch auch wenn ihn die Behörde primär als Alibi will, ist er dennoch richtig und wichtig. Von der CDU-Fraktion kam kürzlich der Prüfantrag an die Verwaltung hinzu, ob sich in der verkehrsdurchbrausten Edinger Hauptstraße ein Fahrradschutzstreifen einrichten lässt. Auch unterstrichen die Christdemokraten, dass eine gesamtörtliche Untersuchung der Radwege-Situation in der Gemeinde kommen muss. Es stimmt: Hier, wie bei so vielen andern Themen, ist endlich eine konzeptionellere Herangehensweise gefordert.

Gut, wenn der Rat hier überfraktionell denkt und arbeitet. (SKV)