Öffentlicher Vortrag, Frage- und Diskussionsrunde über Möglichkeiten der Gemeinde in punkto preisgünstigem Wohnraum
Auf der Titelseite des letzten Mitteilungsblatts hat Bürgermeister Simon Michler ja bereits über diesen Themenabend mit Prof. Dr. Reinhard Sparwasser informiert und alle Bürgerinnen und Bürger dazu eingeladen. Der Fachanwalt für Verwaltungsrecht und Honorarprofessor an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ist ein Experte im Bau- und Planungsrecht und beschäftigt sich insbesondere auch mit der Schaffung und Erhaltung von preisgünstigem Wohnraum. Welche Handlungsoptionen eine Kommune wie Edingen-Neckarhausen hier hat, wie sich bestehende Immobilien "aktivieren", sprich wieder besser, zeitgemäßer und mit weniger räumlichem Leerstand nutzen lassen, hierüber und über weitere Fragen soll es heute Abend gehen. So auch speziell über unseren Antrag zum Thema "Jung kauft Alt". Wobei dieses Schlagwort, übernommen von einem vorbildlich realisierten kommunalen Modell in Hiddenhausen, für uns keineswegs fix ist. Denn in unserer Gemeinde im Ballungsgebiet Rhein-Neckar dürfte anders als im ländlichen Raum kaum Nachfrage-Mangel nach älteren Häuser im Ort bestehen, sondern es werden eher zu wenige Objekte angeboten. So wäre auf Edingen-Neckarhausen zugeschnitten auch weniger an eine finanzielle Förderung für junge Familien als Kaufanreiz zu denken, als vielmehr an die kommunale Hilfe und Flankierung auf Verkäuferseite. Dazu gehört das offizielle Werben für die Sache, gehört fachliche Information, etwa durch Architekten und Innenarchitekten bezüglich der Möglichkeiten zu Sanierung und Modernisierung, zu Um- oder Anbauten, zu geänderter Raumaufteilung und vielem mehr. Und selbstverständlich muss es auf der anderen Seite dann auch genügend altersgerechte Wohnungen geben, damit Seniorinnen und Senioren den schweren Schritt, sich wohnlich nochmal zu verändern, überhaupt wagen. Deshalb gilt es für die Gemeinde, bei Wohnbau-Projekten auf eigenem Grund Chancen zu seniorengerechtem, treppen- und barrierefreiem Bauen zu nutzen. Wer hier hingegen in der konkreten Entscheidungssituation prompt wieder auf Einzel-, Doppel- oder aber Reihenhäuser votiert, wie etwa ratsmehrheitlich beim kleinen Baugebiet "Wiese" gegenüber der BÄKO in Neckarhausen, vergibt indirekt Möglichkeiten für ein "Alt verkauft an jung" und damit für die Stärkung und Neu-Belebung des gewachsenen Bestandes im Ortsinnern. (SKV)
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