Die demographische Entwicklung in Deutschland...

lässt den Anteil an Senioren in der Bevölkerung stetig wachsen. Dies wirkt sich quasi in allen Bereichen des Alltags und des gesellschaftlichen Miteinanders aus, gerade auch bei Fragen des Bauens und Wohnens. So wohnen immer mehr betagte Menschen oft ganz allein, in Häusern, die ihnen längst zu groß geworden sind. Vielen wird im Alter allein schon das Treppensteigen zu beschwerlich, etwa in den Reihenhäusern mit mehreren Stockwerken oder Geschossebenen. Von der Mobilitätsfrage ganz zu schweigen. Wer kein Auto (mehr) fährt, nicht mehr sicher auf dem Fahrrad und auch nicht mehr gut zu Fuß ist, für den oder die liegt das eigene Wohnhaus im Baugebiet an der Peripherie mit einem Mal „ganz weit draußen“. Die zunehmende Parzellierung der Gesellschaft, das oft beruflich bedingte Wegziehen der Kinder und Enkel, der hohe Anteil an Alleinerziehenden, die Mitpreisentwicklung, das stetige Schwinden von Äckern, Gärten und Grüngürteln durch große Neubaugebiete, bei gleichzeitiger Impulsarmut in den Ortskernen, all dem und Vielem mehr muss sich auch unsere Gemeinde stellen, wie Hans Stahl als Sprecher unserer UBL-Fraktion in seiner Rede zum Haushalt 2018 unterstrich:   

„Mit dem Tennisareal in Edingen und dem Sport- und Freizeitgelände in Neckarhausen-Nord“, so Stahl “ ntwickeln wir zwei neue Baugebiete auf gemeindeeigenem Grund. Wir können damit die künftige Nutzung und den künftigen Besitz steuern. Es geht hier um unser Land, um das Eigentum unserer Bürger - mit dem wir verantwortungsbewusst umzugehen haben. Deshalb darf es nicht wieder zum Verkauf zum Maximalgebot wie beim Rebenweg kommen; wir wollen keine Überlassung an Spekulanten, bei der wir keinen Einfluss auf die künftige Verwendung haben.

Wohnraumexperten wie der Architekt Prof. Werner Sobek von der Uni Stuttgart erklärten gestern in der Radio-Sendung „SWR 1-Leute“ : sie erwarten einen Rückgang der Bevölkerung in Deutschland und sehen deshalb langfristig eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt. Sie beklagen aber aktuell fehlende Wohnungen für Senioren. Und sie erkennen einen Trend hin zum Wohnungsbau, der in 50 oder mehr Jahren problemlos zurückgebaut werden kann.Was spricht dagegen, dass wir uns mit diesen Themen beschäftigen und auch für neue Wohnformen offen sind. Hier brauchen wir Rat von außen; Ladenburg macht da gerade von sich reden beim Thema Mehrgenerationenhaus, und auch Stadtplaner Fischer hätte hierzu Ideen, wir müssen sie nur abrufen. In den nächsten Tagen wird die kommunale Wohnanlage an der Mannheimer Straße fertig. Ich will die nervenzehrenden Debatten bis zur Entscheidung über die jetzige, nicht billige, aber angemessene Ausführung nicht nochmals befeuern. Im Gegensatz zu anderen Gemeinden, die 20 ha-große Baugebiete ausweisen, es dann aber nicht schaffen, Unterkünfte für die ihnen zugewiesenen Flüchtlinge zu schaffen und selbst Spielplätze dafür opfern wollen, haben wir diese Herausforderung gut gelöst. Danke, vor allem an Frau Montassere, die mit großem Einsatz und klugen Vorschlägen das Projekt begleitet hat, ebenso den vielen Ehrenamtlichen im Bündnis für Flüchtlingshilfe für alles, was sie bisher geleistet haben. Nachdem eine bedarfsgerechte Unterkunft geschaffen wurde, liegt es jetzt mit an uns, dass auch die Betreuung und Integrationsbegleitung der Menschen gelingt, die dort in den nächsten Wochen einziehen werden. Ich wünsche mir, dass wir dies in unserer Kommune als große Gemeinschaftsaufgabe ansehen und alle ihren Beitrag leisten.(wird fortgesetzt, SKV/HS)