Für eine Doppelgemeinde mit rund 14000 Einwohnern

hat Edingen-Neckarhausen vergleichsweise wenige Gaststätten – und es werden seit Jahrzehnten weniger.

In Edingen sind „Lamm“, „Ratskeller“, „Hirsch“, „Grüner Baum“ oder „Ochsen“ Vergangenheit; auch die „Dorfschenke“ steht seit langem leer und zum Verkauf. 
In Neckarhausen sei an „Kranz“, „Anker“, „Goldenen Hirsch“, die Bahnhofgaststätte, das Schloss-Café (nicht zu verwechselm mit dem einstigen im Edinger Schlösschen) oder auch den kleinen „Karpfen“ in einem Siedlerhäuschen hinter der Brücke erinnert.

Dass in Edingen die Kegel-Gaststätte an der „Werner-Herold-Halle“ der Pestalozzi-Schulmensa weichen musste, war eine Ratsentscheidung, freilich keine leichte, sondern in gründlicher Erwägung des öffentlichen Bedarfs sowie der damaligen räumlichen Mängel und des Sanierungsstaus in der kommunalen Gaststätte getroffen.

Zum Glück hat die Wirtin nahtlos die „Viktoria“-Gaststätte übernehmen können, und das mit sehr guter Resonanz. Vereinsheime wie das des FCV oder auch nebenan das DJK-Heim – vom multifunktionalen Edinger „Friedrichshof“ ganz zu schweigen – sind smit ihren saalartigen Nebenzimmern eigentlich unverzichtbar, vor allem für örtliche Vereine ohne eigenes Domizil. Um so wichtiger ist es für unsere Fraktion, dass bei der Planung von Neckarhausen-Nord diese gründlich geschaut wird, ob sich diese beiden Gaststätten von FCV und DJK, oder zumindest eine davon, nicht doch auch nach der Verlegung der Sportplätze erhalten lassen.
Denn gerade an Räumlichkeiten für Zusammenkünfte und kleinere Veranstaltungen wird es immer knapper. Mit dem Restaurant „Kutscherstube“ hat jetzt gerade wieder ein Lokal – ohne Nachfolger – geschlossen, wo so mancher Verein seine Jahreshauptversammlung abhielt und in dem auch oft privat gefeiert wurde. In Neu-Edingen hat vor kurzem das „Philoxenia“ mit seinem herrlichen Wintergarten geschlossen und wird einer Wohnbebauung weichen.

Und wie in der Presse stand, muss nun auch das Bistro „El El“, Edingens einzige echte Kneipe, zum Juni schließen. Der Besitzer des Hauses möchte dort eine Kochschule einrichten.
Ein Messplatz ganz ohne Gastronomie – vom ehrenamtlich betriebenen Tell-Heim mal abgesehen – das wäre bitter. Viele, die von auswärts kommen, wundern sich über das Fehlen von Gaststätten, gerade entlang der Edinger Hauptstraße und insbesondere in den beiden Ortsmitten am Rathaus sowie am Schloss.
So müsste es – denkbar im Rahmen der  Zukunftswerkstatt – mal einen runden Tisch geben, an dem sich die örtlichen Gastronomen, der BDS, Bürgermeister, Verwaltung, Ratsfraktionen, der Kultur- und Heimatbund etc. speziell über diese Problematik und über mögliche Impulse für ein wieder größeres und vielfältigeres Gastronomie-Angebot innerhalb der gewachsenen Orte austauschen. (SKV)