In der öffentlichen Haushaltsvorberatung
war ja eine beherrschende Frage, wo sich angesichts des Berges an millionenschweren Pflichtaufgaben und anderen großen Projekten der Rotstift ansetzen lässt.
Hier plädierte unser UBL-Sprecher Hans Stahl unter anderem dafür, das teure Vorhaben eines Ausbaus des Edinger Neckarwegs zwischen Krottenneckar und Kuhgasse auf die Streichliste zu nehmen. Stattdessen regte er eine Fahrradstraßen-Alternative durchs Ortsinnere an.
Dass die Hauptstraße, insbesondere im Ortsteil Edingen (L637), für Radler völlig unattraktiv, ja vor allem zu Stoßverkehrzeiten sehr gefährlich ist, bezweifelt wohl niemand. Andererseits ist der jetzige Neckarweg an einigen Stellen zu schmal und daher über weite Abschnitte per Verbotsschildern für Radfahrer gesperrt.
Nach einem Antrag der OGL von 2014 auf Verbesserung dieses Wegs nebst einer ersten Realisierungs-Studie von Andreas Hein-Fischer beauftragte die Gemeinde das Planungsbüro Kuhn.
Das riet 2016 zu einer enorm aufwendigen Variante mit separater Fußgängerspur, eine Stufe höher als der Radweg, balkonartig über die Böschung gebaut. 800.000 Euro wurden dafür genannt, noch ohne die Kosten für barrierefreie Zugänge.
Letztere aber wurden, da auf alle Fälle geboten, vom Rat unabhängig vom Rad/Fußweg-Projekt schon mal buchstäblich „auf den Weg gebracht“ - beim Abgang am Anglerheim und an einer der Neckargassen zwischen Rathausabgang und Klingmalz-Stelle. Vom enorm aufwendigen und teuren Neckarweg-Projekt selbst jedoch, so mahnte Hans Stahl an, sollte man sich mit Blick auf die Haushaltslage verabschieden.
Sinnvoller sei es, für Radler eine sichere und Parallel-Umgehung der Hauptstraße durch den Ort einzurichten. Wie in vielen anderen Städten und Gemeinden könnte dies durch Ausweisung einer „Fahrradstraße“ geschehen (siehe etwa die „Plöck“ in Heidelberg). Anbieten würde sich – neben der schon verkehrsberuhigten Route durchs Wohngebiet „Hinter der Kirche“ auch der Friedhofweg, die Theodor-Heuss-Straße und dann die Röntgenstraße.
An der Ampel beim Sportzentrum wäre der Anschluss an den Radweg rechts zur Stahl-Kreuzung gegeben. Natürlich müsste das Ganze in Abstimmung mit der Straßenbehörde erfolgen, und für eine radlersichere Gestaltung der Zwischenstücke auf der Grenzhöfer- und der Friedrichsfelder Straße (Beides ja Kreisstraßen) müsste erst recht der Rhein-Neckar-Kreis kooperieren.
In Neckarhausen ist die Situation besser, dank des Fuß/Radwegs auf dem Neckardamm plus jenem innerorts auf der früheren OEG-Trasse zwischen Freizeitbad und Brücke.
Doch hapert es dort zumindest noch im Detail, siehe etwa den an der Bushaltestelle recht versteckten und ungünstigen Zugang zum dieser ansonsten guten, da völlig autofreien Hauptstraßen-Parallele direkt zur Graf-von Oberndorff-Schule. Für Neu-Edingen nannte Hans Stahl die Neckarhauser Straße als sinnvoll und sicher auch lohnend in Sachen mehr Sicherheit und Attraktivität für Radler.
Dort hatte ja auch die CDU-Fraktion bereits angeregt, zu prüfen ob die Breite für einen Fahrradstreifen reicht.
Das ist wohl der Fall. (SKV)