Kaum länger als manche der Ratsitzungen jüngerer Zeit….

.brauchte der TGV ab Mannheim, und schon waren wir am Mittelmeer! Frankreichs zweitgrößte Stadt, Marseille, war Ziel der ersten Kurzreise unserer UBL-Fraktionsmitglieder, gemeinsam mit den Ehegattinnen. Ihnen nämlich wollten wir mal mit ein paar sonnigen Tagen an der Riviera Danke sagen für ihr Verständnis und ihre Nachsicht, wenn das kommunale Ehrenamt mit all den Fraktions-, Rats- und Ausschusssitzungen, den Ortsterminen, Runden Tischen, Workshops und anderen Veranstaltungen sehr viel Zeit verschlingt. Daneben war unsere von Hans und Heidrun Stahl klasse organisierte Marseille-Fahrt aber auch gedacht für die Pflege des harmonischen und freundschaftlichen Miteinanders innerhalb unseres UBL-Sextetts sowie für die Blickschärfung von außen. Der TGV-Doppeldecker, eine Direktverbindungs-Kooperation der Deutschen Bahn und Frankreichs Staatlicher Eisenbahngesellschaft SNCF, rauschte mit 318 Stundenkilometern Spitze durchs Rhonetal. Am frühen Donnerstag-Nachmittag waren wir eingestiegen, abends kamen wir am Bahnhof Saint Jean an. Dann hatten wir zwei volle Tage, um Frankreichs älteste Stadt kennen zu lernen, gegründet schon im 7. Jahrhundert v. Chr. als Handelsstützpunkt griechischer Seefahrer. Ein Muss war die Zuckel-Tour mit dem Touristen-Bähnchen hinauf zur alles überragenden Wallfahrtskirche „Notre Dame de la Garde“, die einen beeindruckenden Panorama-Blick auf das Häusermeer der Millionenstadt bietet. „Behutsame Nachverdichtung“ ganz anderer Größenordnung, wie wir zwinkernd feststellten. Bitter ernst freilich wird´s beim Blick auf den Außengürtel mit seiner riesigen Hochhäuser-Wüste. Da lässt sich ahnen, welche sozialen Probleme gerade Marseille heute in seinen Randbezirken hat. Seit jeher war die Stadt ja das „Tor des Orients“; heute steht sie in den Schlagzeilen leider meist als Frankreichs Metropole der Gewalt, der Kriminalität und – hauptursächlich hierfür – mit dem größten sozialen Gefälle. Entsprechend hoch ist die Polizei-Präsenz. Wobei wir als Touristen in der Altstadt selbst ein offenbar weitgehend funktionierendes „Multi-Kulti“ erlebten, mit jeder Menge kleiner Läden, Markständen, Imbissen und Bistros – manches rund um die Uhr geöffnet. Augenscheinlichstes infrastrukturelles Problem ist der Müll; überall türmen sich an den Straßen große Abfallberge. Positiv hingegen die vielen kleinen Plätze mit gastronomischem Angebot – dort kommen die Menschen zusammen, dort ist Leben. Höhepunkt unseres zweiten Tags war eine Bootsfahrt aus dem historischen Alten Hafen ein Stück hinaus aufs Meer; wobei die einen die Besichtigung der berühmt-berüchtigten Kerker-Insel des „Château d´If“ wählten, die anderen eine nicht minder eindrucksvolle Tour entlang der spektakulären Calanques-Felsenküste. Fazit: Auf dem Schienenstrang in sieben Stunden ans Mittelmeer – traumhaft! (SKV)