Seitdem die Einwohnerschaft aus der Presse von den großen Plänen des Bürgermeisters...

und der CDU fürs Edinger „Mittelgewann“ erfahren hat, sprechen uns fast täglich Bürgerinnen und Bürger darauf an. Und der Tenor ist ganz klar der: „Wie kann man denn sowas vorhaben? Das wäre doch ein Jammer!“

Auch zur öffentlichen Ratssitzung neulich kamen viele besorgte Einwohner – darunter auch Nicht-Anwohner dieses wertvollen Gebiets mit Feldern, Streuobst-Gärten und Spazierwegen. Als ein Bürger eingangs in der Fragestunde kritisierte, dass die „Mittelgewann“-Pläne ohne Miteinbeziehung der Einwohnerschaft durchgezogen werden sollen, entgegnete ihm Bürgermeister Michler, er sehe zum jetzigen Zeitpunkt keine Notwendigkeit für eine öffentliche Debatte.

Der Aufstellungsbeschluss sei Sache des Gemeinderats, später im Bebauungsplan-Verfahren würden ja Alle gehört und könnten sich einbringen. Das sieht unsere Fraktion ganz anders.
Entsprechend beantragten wir, wie auch die SPD-Fraktion, eine Vertagung des Punktes, was dann auch erfolgte. Aber: Die Beschließung fürs „Mittelgewann“-Baugebiet schon im Juli gleich wieder in den Rat zu bringen, wie es der Bürgermeister im selben Atemzug ankündigte, wäre nicht nur wie ein „Ätsch-Bätsch“ an alle Kritiker, sondern würde auch eine wichtige Chance verspielen:
Die Chance nämlich, angesichts der vielen „Baustellen“ in unserer Gemeinde endlich einmal gesamtkonzeptionell zu denken, zu erörtern und auch zu handeln. Da ist die längst beschlossene Wohn-Umnutzung in Neckarhausen Nord.

Dort ist allein schon wegen der in der Luft hängenden Vereine Eile geboten; zudem besitzt die Gemeinde dort sämtliche Flächen, kann aus deren Verkauf Mittel für die vielen (Pflicht)Vorhaben gewinnen und kann in punkto bezahlbarer Wohnraum, Mehrgenerationen-Häuser etc. ganz anders Einfluss nehmen, als im „Mittelgewann“, wo fast alles Privatgrund ist oder dem Land gehört.
Daneben gibt es etliche kleinere Optionen für Wohnbebauung: Da sind die schon projektierten Lückenschlüsse in den „Wingertsäckern“ gegenüber der BÄKO und am Rebenweg/Aserdamm.

Fürs gemeindeeigene Gelände des Tennisclubs „Grün-Weiß“ an der Robert-Walter-Straße läuft 2019 endgültig die Genehmigung aus. Auch dort ist Wohnbebauung zur Abrundung denkbar, ebenso an der Schillerstraße zwischen Lessingstraße und Bahnhofsgelände. Wann geht es endlich an die bauliche Neugestaltung in der Jahnstraße 20 – ebenfalls auf Gemeindegrund?
Was geschieht mit den Feuerwehrhäusern, wenn das Hilfeleistungszentrum steht.

Das Edinger Gerätehaus-Areal käme für Wohn-Umnutzung in Frage. Wie geht es mit dem Ex-Klinkhart-Gebäude weiter, wo die Gemeinde seit rund 10 Jahren die Obergeschoss-Wohnung lieber leer stehen lässt, statt sie zu sanieren. Wann wird endlich das große Dachgeschoss der Edinger Alten Schule gedämmt und für öffentliche Räume genutzt?
Und wie soll es weitergehen mit jeder Menge privatem Wohn-Bestand im Ortsinnern, wo in immer mehr Häusern immer weniger Menschen leben?

Das alles fordert eine grundsätzliche Debatte, wohin wir in Edingen-Neckarhausen baulich wollen, welche Potentiale da sind und wie eins ins andere greifen kann.
Stattdessen 10 Hektar auf der grünen Wiese zu opfern, noch dazu ganz draußen und an die Gemarkungsgrenze Richtung Stadt wachsend,
statt einander näherbringend zwischen den Ortsteilen – siehe Neckarhäuser „Kirchhofpfad“ – das mag leichter sein;

verantwortungsbewusst wäre es nicht.

Kontakt: Bitte die Fraktionsmitglieder