...hohen Wertschätzung sicher sein.

Dennoch muss man vor dem Bau einer 250 000 Euro teuren Bootseinsetzstelle alle Alternativen prüfen.

 

Die Wehr fühle sich „an den Pranger gestellt“, so überschrieb die RNZ ihren Bericht über die lange Debatte in der November-Ratssitzung zur Einsetz-Problematik. Doch haben wir in keiner Weise Kommandant Stephan Zimmer und seinen Kameraden irgendetwas vorgeworfen, geschweige denn ihre hervorragende Arbeit im Dienste der Menschen in Frage gestellt. Es ging uns ganz allein darum, dass man bei einer baulichen Maßnahme, die nach vorgelegter Planung plötzlich eine nie geahnte Kostenhöhe haben würde, nochmals ganz genau hin schaut. Stattdessen sollte der Gemeinderat neulich für diese aufwendige Einsatzstelle am ehemaligen Fischerfestplatz in Edingen bereits die behördlichen Antragstellungen beschließen – für deutlich über 10 000 Euro. Das aber wäre schon einer Weichenstellung für den Bau gleichgekommen. Und dies kurz vor den Haushaltsberatungen und ohne, dass wirklich alle Alternativen gründlich geprüft und im Ergebnis dokumentiert wurden. Natürlich beklagt Kommandant Zimmer zu Recht, wenn er mit seinen Hinweisen auf Einsetz-Probleme, seit im Jahr 2000 die etwas breitere neue Fähre in Betrieb ging, jahrelang im Rathaus auf taube Ohren stieß. Und natürlich hätte die Wehr gerne gesehen, wenn nun einfach Alle gleich Ja zum vorgelegten Entwurf für die Stelle in Edingen gesagt hätten. Nur beliefe sich dieser an der dort besonders engen Bundeswasserstraße wider Erwarten auf eine Viertel Million Euro; wenn´s nicht am Schluss noch teurer würde. Dass wir bei solch einer Summe auf fachliche Prüfung drängen, ob sich nicht doch an der Fährstelle selbst eine Verbesserung für die FFW-Bootseinsätze schaffen lässt, sehen wir mit Blick auf den Berg an großen Bau- und Sanierungsprojekten als unsere Pflicht an. Das hat mit „an den Pranger stellen“ nichts zu tun. Daher haben wir nun die Prüfung einer Reihe von Fragen zur Anlege-Situation der früheren Fähre im Vergleich zur heutigen beantragt. Mittels einer Machbarkeitsstudie wollen wir erfahren, ob und mit welchem finanziellen Aufwand sich das Einsetzen des FFW-Bootes dort unproblematischer gestalten ließe. Könnte man die Seil-Welle auf der Fähre höher setzen und/oder das flach übers Wasser hängende Stahlseil straffer ziehen und somit steiler zum Hochseil hinauf führen? Könnte die Fähre noch etwas weiter links „parken“, oder könnte rechts eine Verbreiterung geschaffen werden? Dort verengt unten noch dazu ein großes altes Stahlboot nebst Brombeergebüsch die Fährstelle. Auch fragen wir in unserem Antrag nach der zeitlichen Gegenrechnung: Wie viel länger dauert die Anfahrt zum Ex-Fischerfestplatz – auch später ab dem Hilfeleistungszentrum? Und wie lange brauchen an der Fährabfahrt die im Auto wartenden Fahrer, um beim Eintreffen des FFW-Gespanns Platz zu machen? Wurde das schon mal mit einer Übung ermittelt? Ferner fehlt noch die Info, zu welchem Ergebnis der Planer bei der zugesagten Prüfung des Standorts am kleinen Steg oberhalb der Fähre gekommen ist. Gelänge es bei dieser von unserem Fraktionsmitglied Klaus Merkle angefragten Alternative mit weniger baulichem Aufwand? Das Ausloten aller praktikablen Lösungen ist bei 250 000 Euro veranschlagten Kosten für die vorgelegte Version nicht zu viel verlangt. (SKV)