Wem das „Mittelgewann“ und Edingen-Neckarhausen am Herzen liegen,...

sollte beim Bürgerentscheid am Sonntag sein Wahlrecht und seine Mitsprache-Chance nutzen!

Denn es geht bei der Abstimmung zu diesem großen Baugebiet-Vorhaben um soviel mehr!
Es geht um Wahrung des ländlichen Charakters unserer Gemeinde und um die Frage, wie wir der rasanten Verdichtung im Ballungsraum und dem Näherrücken der Städte begegnen.
Mit einem Baugebiet bis knapp vor die Heidelberger Gemarkungsgrenze?

Oder aber durch Weiterentwicklung und Stärkung unserer Innenbereiche.
Es gibt eine ganze Summe größerer und kleinerer Optionen für ortsplanerisch kluges, bedarfsorientiertes, Außenflächen-schonendes Bauen.
So beantragten wir, eine umfassende Analyse zu erstellen zum tatsächlichen Wohn- und Wohnungsbedarf unserer Einwohnerschaft, über Potentiale im baulichen Bestand, über Leerstände oder große Häuser, in denen nur noch ein oder zwei Personen wohnen, auch über Fördermöglichkeiten. Und wir wollten, bevor ein großes Baugebiet auf Kosten unserer Agrar- Natur- und Naherholungsflächen beschlossen wird, zusammen mit der Einwohnerschaft ausloten, wo der Zug in Edingen-Neckarhausen denn hin gehen soll.

Bürgertag, Bürgerversammlung, Ideen-Austausch, Zukunfts-Werkstatt – es gibt viele Möglichkeiten, Menschen aktiv einzubeziehen.
Die große Baugebiets-Koalition war dafür nur nach (!) der Weichenstellung für die „Mittelgewann“-Bebauung zu haben.
Unser Plädoyer zum Kompromiss an der Schillerstraße bis etwa LIPOWA lehnte sie ab: „Alles oder nichts!“

Umso begrüßenswerter war und ist das Engagement der Bürgerinitiative. Im Juli gegründet, konnte zwar auch sie nicht verhindern, dass besagte Koalition im September den Aufstellungsbeschluss durchzog. Doch schon die ca.1600 Unterschriften fürs Bürgerbegehren zeigten eindrucksvoll, das die Edingen-Neckarhäuser bei so wichtiger Thematik direkter mitreden und -entscheiden wollen, als per Gemeinderatswahl alle fünf Jahre. Natürlich ist es verlockend, stattdessen mal eben zehn Hektar (15 Fußballfelder!) Acker- und Gartenfläche für ein Baugebiet zu opfern. Weitblickend ist es nicht. Erst recht nicht, wenn man einseitig nur die angeblichen „Millionengewinne“ der Gemeinde vorrechnet, viele Posten der Gegenrechnung aber nicht nennt.

Die Folge-Risiken unreflektierten Wachsens sind groß, seien es Kapazitätsgrenzen von Kitas, Kindergärten, Schule, noch mehr Verkehrsprobleme im Ort, sei es die Überstrapazierung unserer jetzt schon „kaum noch rum kommenden“ Verwaltung. Und über allem steht die Frage, ob wir uns als selbständige Gemeinde dem Außendruck durch den Zuzug ins Ballungsgebiet einfach so beugen wollen. Eine Frage, die uns auch nach dem 26. März beschäftigen wird. Daher gehen Sie am Sonntag zur Wahl, stimmen sie mit „Ja“ – gerade auch für mehr Bürgerbeteiligung! (SKV)