Landrat Dallinger ist gegen einen Fahrbahn-Plattenbelag vor dem Neckarhäuser Schloss. Die UBL-Forderung nach mehr Sicherheit an der „Stahl-Kreuzung“ will er prüfen.

 

Bekanntlich wollen Gemeinderat und Bürgermeister Marsch zur harmonischen Neu-Gestaltung des Schloss-Vorplatzes einen Plattenbelag statt Asphalt. So hatte es uns Planer Mario Hägele vorgestellt, und so hat er schon bei mehreren vergleichbaren Platz-Gestaltungen wichtige Durchfahrtstraßen bis hoch zur Bundesstraße erfolgreich integriert. Die Straßenbau-Behörde des Rhein-Neckar-Kreises, der ja die Hoheit beim Hauptstraßen-Teilstück K 4138 hat, will jedoch am Schloss auch künftig eine durchgehende Asphalttrasse. Daher hat sich Bürgermeister Marsch mit unserem kommunalen Wunsch direkt an Landrat Stefan Dallinger gewandt, doch wohl ohne Erfolg. Als Gastreferent beim „Kurpfälzer Abendessen“ der FDP nämlich ließ Dallinger am Ende seines erfreulichen Vortrags zur Energiespar-Konzeption des Kreises eine bittere lokale Pille folgen: „Mit einem Plattenbelag werden Sie mich wenig überzeugen können“ sagt er mit Hinweis auf den Schlossvorplatz in Schwetzingen und das Abraten seiner Fachleute. Zu befürchten seien Folgeschäden, die am Kreis hängen blieben. Vorstellen aber könne er sich eine passende Asphalt-Einfärbung. Immerhin – als die UBL im Rat eine Einfärbung als optische Minimallösung ansprach, hieß es noch, auch da sage der Kreis wohl nein. Eine konsequente Gestaltung der Neckarhäuser Ortsmitte, mehr für die Menschen als für die Autos, dürfte es indessen, solange die Hauptstraße Kreisstraße bleibt, nicht geben. Auch an anderen Stellen läuft es wegen der Straßenhoheit für die Kommune unerfreulich. So mahnt unsere UBL-Fraktion seit langem an der unfallträchtigen „Stahl-Kreuzung“ nahe „REAL“ (L637 und L597/K4139), Tempo 50 statt der 70 an, und zudem eine Nacht-Beleuchtung. Nur ein Stück weiter auf derselben Landesstraße bei der weit unproblematischeren T-Einmündung Richtung Seckenheim stehen längst 50er-Schilder. Die Antwort beim Ortstermin, dort sei eben Stadtkreis Mannheim, ist für uns so inakzeptabel wie das Bauamt-Zitat, man wolle die Stahl-Kreuzung durch 70 km/h „leistungsfähig halten“. Es kommt dort immer wieder zu Unfällen, oft wegen zu hohen Tempos. Dass eine Edinger Radfahrerin so schwer angefahren wurde, dass sie elf Monate später starb, ist nicht vergessen. Nachts ist die Kreuzung dunkel, immer wieder fallen die Ampeln aus. Und das an einem Knotenpunkt, wo Fußgänger zur (nachts ebenfalls dunklen) RNV-Haltestelle eilen, wo viele Schüler und Pendler zum Park-und-Ride-Platz radeln, die Buslinie kreuzt und, und, und. Der Kreis ist hier mit der K 4139 mit in der Pflicht. Landrat Dallinger sagte der UBL beim FDP-Abend zu, dass die Möglichkeiten dort geprüft werden sollen. (SKV)